Modernisierungskredit: So erhöhst du den Wert deiner Immobilie

Die eigenen vier Wände zu besitzen, steht für mehr Lebensqualität und einen besseren Lebensstil. Gleichzeitig wird ein Wohneigentum im Laufe der Zeit ein kostspieliges Unterfangen. Ob neue Fenster, eine modernere Heizung oder ein neues Dach: Eine Finanzierung lässt sich kaum vermeiden. Hier kommt ein Modernisierungskredit ins Spiel: Eine Lösung für Eigentümer, die ihre Immobilie auf den neuesten Stand bringen möchten.


Lesedauer: 6 Minuten

Modernisierungskredit

Was ist ein Modernisierungskredit?

Ein Modernisierungskredit, auch bekannt als Modernisierungsdarlehen, ist ein zweckgebundener Kredit, der speziell für Renovierungen, Sanierungen oder Umbauten konzipiert ist. Das bedeutet, dass diese Kreditart ausschließlich für Maßnahmen zur Erhaltung und Steigerung des Immobilienwertes einsetzbar ist.

Im Gegensatz zu einer Baufinanzierung erfolgt ein Modernisierungskredit ohne Grundbucheintrag, was den Prozess einfacher und schneller gestalten lässt. Außerdem sehen Kreditgeber einen zweckgebundenen Kredit als weniger risikoreich an und können dafür bessere Konditionen an Kreditnehmer weitergeben. Auch die Rückzahlungsoptionen sind in der Praxis wesentlich flexibler als bei einer Baufinanzierung.

Der Sinn und Zweck hinter einem Modernisierungskredit

Im Mittelpunkt eines Modernisierungsdarlehens steht das Wort „Modernisierung“, das eine Vielfalt an Baumaßnahmen beinhaltet. Der Gesetzgeber definiert die möglichen Modernisierungsmaßnahmen im § 555b des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dazu gehört eine Reihe von baulichen Veränderungen, die allesamt unter anderem die nachfolgenden Ziele nachhaltig erfüllen sollen:

  • Einsparung von Energie,
  • Reduktion des Wasserverbrauchs,
  • Steigerung des Immobilienwertes,
  • Verbesserung der allgemeinen Wohnverhältnisse,
  • Schaffung von zusätzlichem Wohnraum.

Kreditinstitute müssen bei der Kreditvergabe darauf achten, dass die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind. Bauliche Veränderungen können sowohl bei einer bereits bestehenden Immobilie sinnvoll sein als auch beim Erwerb einer neuen Liegenschaft eine wichtige Rolle spielen.

Was fällt alles unter Modernisierungskredit?

Mit einem Modernisierungskredit können vielfältige Bau- und Sanierungsmaßnahmen finanziert werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Dachsanierung,
  • Dämmung von Wänden oder Fassade,
  • Dachbodenausbau,
  • Erneuerung der Bodenbeläge,
  • Austausch der Heizungsanlage,
  • Einbau neuer Fenster und Türen,
  • Fassadensanierung,
  • Erneuerung der Elektrik,
  • Badsanierung,
  • Wintergartenanbau,
  • Erneuerung der Einbauküche.

Die genannten wertsteigernden Maßnahmen sind nicht vollständig. Sie können sowohl über einen längeren Zeitraum erfolgen als auch an einem Stück durchgeführt werden.

Abgrenzung zu anderen Begrifflichkeiten

Häufig tauchen in der Literatur weitere Begriffe auf wie beispielsweise „Sanierungskredit“ oder „Renovierungskredit“. Es stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um eigenständige Kreditformen handelt und welche Unterschiede sie zu einem Modernisierungsdarlehen aufweisen.

Je nachdem, ob es sich bei deiner geplanten Maßnahme um eine Modernisierung, eine Sanierung oder eine Renovierung handelt, wird der entsprechende Begriff verwendet. Während bei einer Sanierung lediglich Schäden beseitigt werden, sorgt eine Renovierung der Immobilie für einen Werterhalt. Bei einer Modernisierung bringt man eine Immobilie auf den neuesten Stand und erreicht dadurch eine Wertsteigerung. Bei diesen sprachlichen Unterschieden handelt es sich jedoch um Synonyme, sodass die linguistischen Feinheiten keinen Einfluss auf die Kreditart haben. Der Kredit kann für alle drei Maßnahmen gleich sein.

Einige Kreditinstitute vermarkten einen Modernisierungskredit unter dem Namen „Eigentümerdarlehen“ oder „Wohnkredit“. Auch hinter diesen beiden Begriffen steckt die ähnliche Logik und die gleiche Kreditart.

Wie hoch geht ein Modernisierungskredit?

In der Regel fangen Modernisierungsdarlehen erst ab einer Summe von 10.000 Euro an und werden bis zu einem Höchstbetrag von 50.000 Euro vergeben. Je nach Finanzinstitut können diese Grenzen jedoch variieren. Bei einigen Banken sind Modernisierungskredite bereits ab einem Betrag von 3.000 Euro zu haben, während andere Kreditinstitute die Höchstgrenze bis auf die 75.000 Euro ausdehnen. Übersteigt der Kreditbedarf die mögliche Obergrenze, kommt eine Baufinanzierung in Betracht. Der Nachteil dabei ist, dass bei einer Baufinanzierung eine Eintragung ins Grundbuch erforderlich ist, was die Flexibilität einschränken könnte.

Voraussetzungen für einen Modernisierungskredit

Hinsichtlich der Voraussetzungen ist grundsätzlich zwischen den allgemeinen Voraussetzungen für alle Kredite und den speziellen Bedingungen zu unterscheiden, die ausschließlich für ein Modernisierungsdarlehen zutreffend sind.

Zu den allgemeinen Voraussetzungen für den Abschluss eines Kreditvertrages in Deutschland zählen insbesondere die nachfolgenden Kriterien:

  • Volljährigkeit,
  • Wohnsitz in Deutschland,
  • deutsche Bankverbindung,
  • ausreichende Bonität.

Als zweckgebundener Kredit bezieht sich ein Modernisierungsdarlehen nicht nur auf eine bestimmte Sanierungs- oder Baumaßnahme, sondern auch auf ein dazugehöriges Immobilienobjekt. Deswegen ist zum einen ein Beleg über den Besitz der Immobilie und zum anderen ein Verwendungsnachweis notwendig. Ein Immobilieneigentümer kann einen Eigentumsnachweis durch einen Auszug aus dem Grundbuch beibringen. Alternativ akzeptieren manche Kreditinstitute die Vorlage eines Grundbesitzabgabenbescheides oder eines Grundsteuerbescheides.

Neben den Eigentumsverhältnissen muss der Kreditnehmer nachweisen, dass der Kredit tatsächlich zu Modernisierungszwecken, also ausschließlich für wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet wird. Ein Verwendungsnachweis erfolgt in der Praxis zum Beispiel durch einen Sanierungsplan oder durch die relevanten Kostenvoranschläge von Handwerksbetrieben, welche an der geplanten Modernisierung beteiligt sind.

In der Beratungspraxis wird sehr oft die Frage gestellt, ob ein Modernisierungskredit ohne Verwendungsnachweis möglich wäre. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Kreditinstitute, die auf die Vorlage eines solchen Nachweises verzichten können. Für die meisten Banken ist es eine zwingende Voraussetzung.

Alternativen zu einem Modernisierungskredit

Statt eines zweckgebundenen Modernisierungskredits besteht jederzeit die Möglichkeit, einen gewöhnlichen Ratenkredit zur freien Verwendung in Anspruch zu nehmen. Tatsächlich praktizieren die meisten Banken diese Vorgehensweise oft, da dabei sowohl der Eigentumsnachweis als auch der Verwendungsnachweis entfallen und insgesamt eine schnellere und flexiblere Lösung möglich ist.

Neben einem Ratenkredit zur freien Verwendung und einem zweckgebundenen Modernisierungskredit können Bau- und Sanierungsmaßnahmen über ein Bauspardarlehen finanziert werden. Dieses kommt infrage, wenn bereits ein Bausparvertrag mit Guthaben existiert. Bausparkassen vergeben je nach Darlehenssumme Kredite bis zu einer bestimmten Obergrenze ohne einen Grundbucheintrag.

Falls eine Baufinanzierung bestanden hat, die bereits getilgt ist und die Grundschuld noch nicht ausgetragen wurde, kann das immobilienbesicherte Darlehen für einen Modernisierungskredit genutzt werden. Durch die Sicherheit in Form einer Immobilie können ebenfalls sehr attraktive Konditionen erreicht werden.

Zusätzliche Fördermöglichkeiten

Modernisierungskredite kommen nicht nur für kosmetische Reparaturen infrage, sondern sind insbesondere für energetische Modernisierungsmaßnahmen von großer Bedeutung. Energiesanierungen haben seit der Einführung des Energiepasses stark an Bedeutung gewonnen und treiben die Nachfrage nach Finanzierungsmitteln kontinuierlich nach oben. Dabei steht für Haus- und Wohnbesitzer das Bestreben im Mittelpunkt, den gegenwärtigen Energieverbrauch künftig zu verringern. Als Reaktion darauf führte die Bundesregierung die Bundesförderung für effiziente Gebäude ein. Diese erlaubt den Immobilienbesitzern, auf zusätzliche Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zuzugreifen. Die Förderprogramme bündeln für Modernisierer diverse Vorteile in Form von Zinsvorteilen und Tilgungsaussetzungen.

Als Verwendungszweck kommen zum Beispiel altersgerechter Umbau, Baumaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz oder Abdämmen der Außenwände und des Daches infrage. Auch der Einbau einer Photovoltaik-Anlage, die immer beliebter wird, kann neben dem Solarkredit durch die Photovoltaik-Förderung unterstützt werden.

Modernisierer sollten darüber hinaus regionale Förderprogramme nicht außer Acht lassen, die nützliche Zuschüsse und Vergünstigungen bieten.

Ein Modernisierungskredit beantragen: Wie läuft der Prozess ab?

Schritt 1: Finanzierungsbedarf ermitteln

Ermittle den benötigten Geldbetrag von Anfang an möglichst genau. Falls du im Nachhinein mehr Geld benötigst, muss der Kreditbetrag erhöht werden. Dies ist mit einem unnötigen Zusatzaufwand verbunden.

Schritt 2: Angebote vergleichen

Fülle unsere Finanzierungsanfrage aus und gib die gewünschte Kreditsumme sowie die Laufzeit ein. Wir übernehmen den Vergleich für dich und holen für dich Kreditkonditionen verschiedener Kreditinstitute ein. Durch unseren Service stellst du nur eine einzige Anfrage bei uns, anstatt sie bei mehreren Banken zu stellen. Entscheide dich für einen Anbieter mit dem besten Angebot für dich.

Schritt 3: Nachweise erbringen

Du musst Immobilienbesitzer sein, um ein Modernisierungsdarlehen zu bekommen. Den entsprechenden Nachweis kannst du durch Vorlage eines Grundbuchauszuges erbringen, den du beim zuständigen Grundbuchamt erhältst. Die Kosten dafür belaufen sich je nach Bundesland auf bis zu 20 Euro. Darüber hinaus benötigen die meisten Kreditinstitute einen Verwendungsnachweis, also den Nachweis darüber, dass der Kredit für wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet wird. Diesen erbringst du durch einen Sanierungsplan oder durch relevante Kostenvoranschläge.

Schritt 4: Antrag stellen und legitimieren

Anschließend beantragst du deinen Kredit bei dem Kreditinstitut deiner Wahl. Mit deiner Einwilligung erfolgt eine SCHUFA-Abfrage und die Bank prüft deine Bonität. Bei einem positiven Ergebnis bewilligt die Bank deinen Kredit und du legitimierst dich online via IDENT-Verfahren. Innerhalb kürzester Zeit ist dein Kreditbetrag bei dir auf dem Konto.

Wie hoch ist der Modernisierungskreditzinssatz?

Wie bei allen Kreditarten stellt die Basis für die Zinsberechnung das allgemeine Zinsniveau dar. Der Zinssatz für ein Eigentümerdarlehen wird durch die persönliche Bonität des Antragstellers sowie durch die gewünschte Kreditlaufzeit beeinflusst. Je länger die Laufzeit ist, umso niedriger ist die monatliche Rate. Du zahlst bei längeren Laufzeiten jedoch einen höheren effektiven Jahreszins.

Wir empfehlen dir, unseren Modernisierungskreditrechner zu nutzen und dort mit der Laufzeit und der Kreditsumme zu experimentieren, bis du die passende monatliche Rate findest. Anschließend kannst du deine SCHUFA-neutrale Anfrage absenden und AXEL MONEY sucht für dich bei mehr als 20 Banken nach passenden Angeboten (>> hier geht's zum Modernisierungskreditvergleich).

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