Die Vision eines energetisch unabhängigen Eigenheims ist für viele bereits greifbare Wirklichkeit geworden. Heute ist es möglich, das eigene Zuhause mithilfe einer Solaranlage auf dem Dach autonom mit Energie zu versorgen. Dank der Einspeisevergütung lässt sich sogar mit dem überschüssigen Strom Geld verdienen. So attraktiv diese Unabhängigkeit auch sein mag, man darf die anfänglichen Kosten nicht unterschätzen. Die Finanzierung von Solaranlagen ist ein zeitgemäßes und umweltfreundliches Thema, für das es diverse Angebote und Förderprogramme gibt. Diese erweisen sich für viele Haushalte als Schlüssel zur eigenen Energieautonomie.
Lesedauer: 6 Minuten
Ein Solarkredit, auch bekannt als Photovoltaik-Kredit, ist ein Darlehen, das speziell für die Finanzierung von Photovoltaikanlagen und anderen Solarprojekten entwickelt wurde. Solarkredite sind oft mit niedrigeren Zinsen und besseren Konditionen ausgestattet als herkömmliche Ratenkredite. Der Grund dafür ist, dass sie als umweltfreundlich und nachhaltig angesehen werden, was sie zu einer attraktiven Investition für Kreditgeber macht.
Kreditbeträge und Laufzeiten von Solarkrediten können je nach Projektgröße variieren. Bis zu einer bestimmten Investitionssumme können Banken ein Solarprojekt vollständig finanzieren. Die Kreditsumme deckt die Kosten für den Kauf und die Installation der Photovoltaikanlage sowie Aufwendungen für weitere notwendige Zubehörteile und Dienstleistungen. Die Anlage oder ihre erwirtschafteten Erträge aus der Einspeisevergütung dienen als Sicherheiten. Alternativ können Finanzinstitute übliche Sicherheiten wie eine Grundbucheintragung verlangen.
Die Palette der Solarkredite ist vielfältig und bietet für jeden potenziellen Investor etwas Passendes. Von KfW-Photovoltaikkrediten, die für ihre günstigen Konditionen und strengen Qualitätsstandards bekannt sind, über herkömmliche Ratenkredite bis hin zu innovativen Finanzierungsmethoden wie einer Kombination aus Darlehen und Bausparvertrag – die Optionen sind so vielseitig wie die Bedürfnisse der Kreditnehmer.
Bei der Finanzierung einer Photovoltaikanlage bietet sich die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als vorteilhafte Option an. Die KfW zeichnet sich durch ihre günstigen Konditionen für nachhaltige Projekte aus, wobei die Kredite häufig über lange Laufzeiten verfügbar sind und in vielen Fällen mit weiteren Fördermitteln kombiniert werden können. Die Zinssätze sind konkurrenzfähig und orientieren sich an der aktuellen Marktentwicklung, wobei tilgungsfreie Anfangszeiten die Flexibilität erhöhen.
Die angebotenen KfW-Kredite richten sich sowohl an private als auch gewerbliche Investoren und ermöglichen oft eine vollständige Finanzierung der förderfähigen Kosten. Das Förderprogramm Erneuerbare Energien „Standard (270)“ ermöglicht es, bis zu 50 Millionen Euro pro Projekt zu finanzieren, wobei die Laufzeiten und Zinsbindungen variieren und individuell anpassbar sind.
Ein weiterer Vorteil der KfW-Finanzierung ist die Möglichkeit, die Kredite ohne Eigenkapitaleinsatz zu nutzen und sie mit anderen Fördermitteln zu kombinieren, wobei eine Kombination verschiedener KfW-Darlehen ausgeschlossen ist. Dies ermöglicht es Investoren, von den niedrigen Zinsen und einer ungewöhnlich langen Zinsbindung zu profitieren, die besonders in Zeiten steigender Zinsen wertvoll sein können.
Jedoch ist zu beachten, dass die KfW-Förderung einige Einschränkungen hat, wie beispielsweise die Begrenzung auf bestimmte Investitionshöhen und die Regelung, dass eine Maßnahme nur einmalig gefördert werden kann. Sondertilgungen sind meist nicht ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich und es gibt eine Deckelung der Fördersumme, die jedoch für die meisten Einfamilienhausprojekte ausreichend sein sollte. Im Grundbuch wird die KfW lediglich als nachrangiger Schuldner eingetragen, was bei der Finanzierungsplanung als positiver Aspekt zu berücksichtigen ist.
Als zweckgebundene Ratenkredite erweisen sich Solarkredite bei der Finanzierung von Photovoltaikanlagen ebenfalls als eine attraktive Option. Da Mittel in wertsteigernde Anlagen fließen und eine staatliche Einspeisevergütung als Teilabsicherung für 20 Jahre besteht, betrachten Banken diese Investitionen aufgrund der gut planbaren Kapitalrückflüsse als relativ sicher. Dies resultiert oft in günstigeren effektiven Jahreszinsen für Solarkredite, im Vergleich zu herkömmlichen Ratenkrediten. Das Eigenkapitel ist nicht zwingend erforderlich, wobei dessen Einbringung das Darlehen insgesamt günstiger gestalten würde.
Generell bieten Banken diese Kredite ohne jeglichen Eigenkapitaleinsatz an, was eine Fremdfinanzierung der Anlage zu 100 % ermöglicht. Die spezifischen Kreditkonditionen können jedoch abhängig von der Größe und Effizienz der Photovoltaikanlage variieren. Für größere Vorhaben über 50.000 Euro wird meist ein Grundbucheintrag als zusätzliche Sicherheit gefordert.
Neben den spezialisierten Solarkrediten bieten Banken auch Ökokredite an, welche die prognostizierten Einsparungen bei den Stromkosten als Sicherheit heranziehen, falls der Kreditnehmer die Energie selbst verbraucht. Allerdings können bei langen Kreditlaufzeiten und höheren Kreditsummen zusätzliche Sicherheiten erforderlich sein. In solchen Fällen fordern Kreditinstitute häufig eine Eintragung im Grundbuch. Es ist zu beachten, dass trotz der Refinanzierungsgarantie durch das EEG, die Einspeisevergütung aufgrund verschiedener Faktoren wie Modulalterung oder Versicherungsfälle über die Laufzeit hinweg nicht immer garantiert ist. Dies kann Banken zur Forderung weiterer Sicherheiten veranlassen.
Bei der Finanzierung einer Solaranlage kann ein klassischer Ratenkredit eine praktikable Alternative zum zweckgebundenen Solarkredit darstellen, auch wenn der Zinssatz tendenziell höher ausfallen mag. Die Gewährung eines solchen Kredits ist in der Regel nicht an einen Grundbucheintrag gebunden. Vielmehr sind als Sicherheit das regelmäßige Einkommen des Kreditnehmers aus einem unbefristeten Arbeitsverhältnis oder stabile Einkünfte als Selbstständiger vorgesehen. Dies setzt voraus, dass der Kreditnehmer eine solide Bonität aufweist, die durch Kreditinstitute mithilfe von Auskunfteien wie der SCHUFA überprüft wird.
Für klassische Ratenkredite, die nicht explizit für die Finanzierung erneuerbarer Energieprojekte konzipiert sind, wird ebenfalls eine Bonitätsprüfung durchgeführt. In diesem Fall erfolgt die Absicherung des Kredits durch eine Gehaltsabtretung. Die Höhe des Ratenkredits ist dabei von den finanziellen Möglichkeiten des Darlehensnehmers abhängig; es wird individuell berechnet, welche monatliche Rate tragbar ist. Dies ermöglicht es den Darlehensnehmern, eine Photovoltaik-Anlage zu finanzieren, während sie gleichzeitig ihre finanziellen Verpflichtungen im Blick behalten.
Eine Alternative ist die Finanzierung einer Solaranlage mithilfe eines Immobiliendarlehens. Dies ist insbesondere im Rahmen weiterer Renovierungsmaßnahmen am Eigenheim sinnvoll. Dabei dient die Immobilie selbst als Sicherheit und die entstandene Grundschuld wird ins Grundbuch eingetragen. Dieses Arrangement bietet der Bank eine hohe Sicherheit, die im Falle eines Zahlungsausfalls durch den Kreditnehmer die Möglichkeit einer Zwangsversteigerung einschließt, um das geliehene Kapital zurückzugewinnen. Die Hinterlegung von Sicherheiten hält die Zinsen für ein solches Darlehen in der Regel niedriger.
Für die Inanspruchnahme eines Immobiliendarlehens ist es jedoch notwendig, dass bestehende Hypotheken auf das Eigenheim bereits soweit getilgt sind, damit der verbleibende Wert der Immobilie als Sicherheit für den neuen Kredit ausreicht. Es gibt allerdings auch Banken, die einen Wohn- oder Modernisierungskredit anbieten, der nicht zwingend eine Grundschuld voraussetzt. In solchen Fällen reicht der Nachweis des Immobilienbesitzes für die Kreditbewilligung aus, wobei Geldinstitute nach der Auszahlung gegebenenfalls einen Beleg für die wohnwirtschaftliche Nutzung der Darlehensmittel fordern können.
Solarleasing, auch als Solar Lease bekannt, ist eine beliebte Option, um Photovoltaikanlagen zu nutzen, ohne sie direkt kaufen zu müssen. Bei dieser Finanzierungsmethode mietet man die Anlage eines speziellen Anbieters. Der Leasinggeber besitzt die Anlage und bezahlt dem Hausbesitzer eine Gebühr für die Nutzung des Daches. Diese Art der Finanzierung ist besonders im Geschäftsbereich weit verbreitet.
Ein großer Vorteil des Solarleasings ist, dass man nicht viel Geld im Voraus ausgeben muss. Die Kosten können über die Einnahmen gedeckt werden, die die Anlage generiert. Dies war früher ein starker Anreiz für private Hausbesitzer, wird aber heute durch 100%-Finanzierungen mit Krediten ausgeglichen, die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abgesichert sind.
Im gewerblichen Bereich ist Solarleasing besonders attraktiv, weil es die Bilanz nicht belastet und man Steuervorteile hat. Die Leasinggebühren können als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden, was zu Einsparungen bei der Gewerbesteuer führt. Kurze Laufzeiten minimieren auch das Risiko durch die Alterung der Module.
Solarleasing ist 2023 besonders dann sinnvoll, wenn man große Flächen mit einer Photovoltaikanlage bestücken möchte, aber keine Sicherheiten für einen Solarkredit bieten möchte oder kann und ein KfW-Kredit wegen höherer Kosten nicht infrage kommt.
Mit einer eigenen Solaranlage kann man sehr autonom auf einfachem Wege Strom für den Eigenbedarf produzieren. Eine Solaranlage rentiert sich umso mehr, wenn der produzierte Solarstrom in das Stromnetz gegen eine Vergütung eingespeist wird. Dies begründet eine gewerbliche Tätigkeit, sodass entsprechende Steuern zu zahlen sind. Die positiven Aspekte der gewerblichen Tätigkeit liegen in der steuerlichen Absetzbarkeit. Investitionen in Photovoltaik-Anlagen können die Steuerlast senken, was die finanzielle Belastung einer solchen Investition deutlich reduziert.
Investitionen in Photovoltaik (PV) sind nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern können auch deine Steuerrechnung erheblich reduzieren. Photovoltaik-Anlagen sind grundsätzlich steuerlich absetzbar. Dies umfasst sowohl die laufenden Betriebskosten als auch die Anschaffungskosten. Für Immobilienbesitzer bedeutet dies, dass die Zinsen des Kredits für Photovoltaik von der Steuer abgesetzt werden können. Weiterhin sind Beiträge zur Photovoltaik-Versicherung und Kosten für gemietete Stromzähler steuerlich geltend zu machen. Die Anschaffungskosten der Anlage selbst und alle zugehörigen Nebenkosten, wie etwa die Montage, werden über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Dies sorgt nicht nur für eine geringere Steuerlast, sondern verbessert auch die Gesamtrendite der Solarinvestition.
Solarkredite sind eine hervorragende Möglichkeit, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren und gleichzeitig von steuerlichen Vorteilen und potenziellen Zinsersparnissen zu profitieren. Die Auswahl des richtigen Kredits kann jedoch komplex sein und sollte nicht überstürzt werden.
Wir empfehlen dir, unseren Solarkreditrechner zu nutzen und dort mit der Laufzeit und der Kreditsumme zu experimentieren, bis du die passende monatliche Rate findest. Anschließend kannst du deine SCHUFA-neutrale Anfrage absenden und AXEL MONEY sucht für dich bei mehr als 20 Banken nach passenden Angeboten (>> hier geht's zum Solarkreditvergleich).
unser brandneues E-Book...
wie du deinen Wunschkredit aufnimmst, teuere Fehler vermeidest und beste Konditionen sicherst!
Unternehmen
Services
Rechtliches
© AxelMoney.de
E-Book: 7 fatale Fehler beim Kreditantrag
Trage jetzt deine E-Mail-Adresse ein und erhalte dein E-Book!